WiYou.de - Ausgabe 06/2021

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62021 Fotos: kaninstudio stock.adobe.com (HG), Sandra Böhm, Sandra Albert Fotografie 17 Fritz und Ben absolvieren ihre Ausbildung zum Holzbear­ beitungsmechaniker im Furnierschichtholzwerk im Stamm­ werk der Firma Pollmeier in Creuzburg. „Die Arbeit mit Holz hat mir schon immer Spaß gemacht. Nachdem ich einen Schnuppertag im Werk gemacht habe, stand für mich fest, dass ich die Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker machen möchte“, erzählt der 19jährige Fritz, der im ersten Lehrjahr ist. Sein AzubiKollege Ben ist bereits im zweiten Lehrjahr. Der 17Jährige ist durch seinen Vater auf den Beruf aufmerksam geworden, der ebenfalls Holzbearbeitungs­ mechaniker ist. Nicht nur die Arbeit mit Holz hat die beiden zu diesem Beruf gebracht, sondern auch ihr Interesse an großen Anlagen und Maschinen. Eine davon ist die Schälmaschine. „Hier werden die Furniere auf die bestimmten Dicken ge­ schält“, erklärt Fritz. Mit einer anderen Maschine werden diese gestapelt. Ben ergänzt: „Im Anschluss kommen sie in einen Trockner, wo sie bei 180 Grad Celsius auf eine Feuch­ tigkeit von fünf Prozent getrocknet werden. Danach müssen die Furniere abkühlen.“ Weitere Arbeitsschritte sind das Leimen, Überlappen und Pressen der Bretter, die je nach Bestellung anschließend zugeschnitten werden. „Wir sitzen zwar vor einem Haufen Monitore und bedienen Hebel, trotzdem drücken wir nicht die ganze Zeit nur Knöpfe, sondern müssen auch mal zupacken“, erläutert Fritz seine Arbeit weiter. Wenn es etwa zu Verstopfungen in Maschinen komme, würden sie – im Rahmen des Sicher­ heitsprotokolls – eingreifen. „Wir werden in Anlagen ange­ lernt, die nicht ganz ohne sind. Da braucht man auf jeden Fall den Willen und das Interesse, das auch wirklich zu ler­ nen.“ Ben ergänzt, dass das Anlernen seine Zeit brauche, deswegen sollten angehende Azubis Geduld mitbringen. Ziemlich genau am anderen Ende Thüringens, nämlich in Langenwetzendorf bei Greiz, absolviert Enrico seine Ausbil­ dung zum Holzmechaniker bei der Firma Wertbau. Bevor er diese begonnen hat, hat er einige Praktika gemacht, unter anderem bei einem Tischler. „Der Holzmechaniker hat mir aber besser gefallen, da der industrieller arbeitet. Ein Tischler macht noch mehr mit der Hand“, begründet der 18­ Jährige seine Entscheidung. Inzwischen ist er im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung in der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen. Seine Aufgaben bestehen darin, Einzelteile für Fenster und Türen herzustellen. Das sind etwa Wetterschenkel, die dafür da sind, dass sich das Wasser nicht sammelt, sondern sofort abfließt, und Fensterprofile, die die Verbindung zwischen Rahmen und Flügel eines Fensters bilden. Zudem über­ nimmt er als Lehrling verschiedene Projekte im Unterneh­ men, wie den Bau von Schränken oder Tischvergröße­ rungen. Da in der Firma Wertbau neben Fenstern aus Holzrahmen auch mit Kunststoff und Aluminium gearbeitet wird, lernt er auch den Umgang mit diesen Werkstoffen. Der Schwer­ punkt liegt jedoch klar auf dem Holz. „Am Anfang lernen wir hier alles mit der Hand, zum Beispiel das Hobeln, Sägen oder Schleifen“, erklärt Enrico. In den Lehrgängen, die neben Schule und Praxis Teil seiner Ausbildung sind, lernt er das Knowhow für die Maschinen wie zum Beispiel der Tischfräse. Ein anderer Lehrgang befasst sich mit Folieren. Die Abteilungen, die er während seiner Ausbildung unter an­ derem durchläuft, sind die Profilierung, der Zwischenschliff, die Kunststoffabteilung sowie die Lackierung und der Son­ derbau. Insbesondere die Arbeit in den beiden Letztge­ nannten macht ihm am meisten Spaß. „Im Sonderbau müs­ sen wir richtig am Holz arbeiten und mitdenken“, sagt Enrico. Es sei etwa zu beachten, ob es sich um ein linkes oder ein rechtes Fenster handle, sonst lasse es sich womög­ lich nur in die falsche Richtung öffnen. (sa) Holz- bearbeitungs- mechaniker (m/w/d) Holz- mechaniker (m/w/d) Offline

RkJQdWJsaXNoZXIy NDE3NTI=